Männer 2023-06-15 Turnfahrt ins Wallis
Donnerstag, 15.06.2023
Früh morgens um 06’39 Uhr ab Seen, fuhren 13 Männerriegler mit dem Zug via Bern nach Hohtenn an der Lötschbergsüdrampe. Leider gab es hier keinen Kaffee weit und breit, so dass wir uns sofort auf den Weg machten. Es ging auf steinigen Wegen auf und ab und dies verlangte von einzelnen die letzten Kräfte. Das Chrüterbeizli war der richtige Ort für den Mittagshalt, um sich zu erholen.
Der zweite Abschnitt war einfacher. Zuerst führte er uns über eine interessante Stahlbrücke, die ein grosses Tobel überquerte. Am Hang entlang wanderten wir bis zu einer gut erhaltenen Suone. Diese sind die historischen Bewässerungskanäle des Wallis. Sie bestehen aus offenen Gräben, die das kostbare und fruchtbare Wasser von den Gebirgsbächen – zum Teil auf abenteuerliche Art – auf die trockenen Weiden und Äcker, in die Weinberge oder auf die Obstplantagen bringen.
Nach einem steilen Abstieg empfing uns Franz Salzgeber in St. German in seiner Trotte. Sein Familienbetrieb bewirtschaftet hier einige Rebberge. Nach einem Schluck kaltem Wasser, degustierten wir seine Weissweine Heida, Humagne Blanc und den Petite Arvine, mit den Erklärungen von Franz, damit wir die feinen Unterschiede dieser edlen Tropfen spüren.
In der Runde wurde es immer lustiger und dies war der richtige Zeitpunkt, mit dem von Franz zubereitetem Raclette zu beginnen. Als Wein genossen wir jetzt den Fendant, denn dieser sei der neutralste aller seiner Weissweine. Nach einem Kaffee mit verschiedenen gebrannten Wassern verabschiedeten wir uns und machten uns fröhlich, aber etwas verspätet auf den Weg zum Bahnhof Raron (Ost oder West), um den Zug nach Brig zu nehmen. Nach dem Einchecken im Hotel Du Pont gab es noch einen Schlummertrunk, um nachher müde, aber zufrieden ins Bett zu gehen.
Ruedi Dürsteler
Freitag, 16.06.2023
Unsere Reise begann wieder mit strahlendem Sonnenschein. Am Bahnhof Brig wartete ein Bahnersatzbus exklusiv auf die Männerriege Seen. Er brachte uns nach kurzer Fahrt nach Mörel, wo wir die Luftseilbahn nach der Riederalp bestiegen. Hier trennte sich unsere Gruppe.
Mandi, Heinz, Jörg und Ruedi wählten das anspruchsvollere, mehr Höhendifferenz aufweisende Programm. Ein Zwischenziel war die bekannte Hängebrücke über den Aletschgletscher, 125m lang, von der man den allmählich dahinschmelzenden Gletscher gut erblicken konnte. Endziel der Tour war die Belalp. Da kein Restaurant offen war, nahmen sie sofort die Gondelbahn nach Blatten, wo sie sich einen genehmigen konnten. Alle vier hatten die Strapazen gut bewältigt, wie wir beim Apéro im Hotel feststellen durften.
Die grössere Gruppe – acht Mann – begann die Tour an einem ruppigen Aufstieg, der spüren liess, dass wir uns auf rund 2000 m Höhe befanden. Wir erreichten die Goppenbergalp und blickten auf den im Sonnenlicht glitzernden Bettmersee. Gerne hätte ich mich noch etwas näher mit der Alpenflora befasst. Der Gruppendruck jedoch war zu gross, da zudem eine Gartenwirtschaft am See das Lauftempo beschleunigen liess. Kurz – wir kehrten dort ein. Ein hübscher Ort um zu verweilen. Doch irgendwann obsiegt die Vernunft und wir wanderten weiter. Der sogenannte Murmeltierweg mit stetigem auf und ab, brachte uns zur noch geschlossenen Bättmerhütte. Von hier war es nicht mehr allzu weit bis zur Fiescheralp. Im dortigen Selfservice-Restaurant standen leckere Menus zur Auswahl. Nachdem Hunger und Durst gestillt waren, konnten wir eigentlich die Rückfahrt nach Fiesch antreten. Herbert, Toni, Werni, Elmar und Köbi hatten jedoch Lust, sich per Luftseilbahn zum Eggishorn (2969 m) tragen zu lassen. Da lag noch Schnee und es eröffnete sich der Blick auf den Aletschgletscher. Emil, Ernst und ich genossen ein Bier auf der Terrasse der Fiescheralp. Was mir besonders in Erinnerung bleiben wird, waren das gegenüber liegende Alpenpanorama sowie die artenreiche Blumenpracht am Wegesrand.
Die gesamte Reisegruppe traf sich schliesslich wohlauf im Garten des Hotels «Du Pont» in Brig, wo uns Bruno schon erwartete. Er genoss den ganzen Tag in Brig im Wellnesszentrum. Bei regem Austausch unserer Erlebnisse wurde uns ein feines Menu aufgetischt. Dann war bald mal Schluss. Schliesslich galt es auch morgen noch einigermassen fit zu sein.
Karl Wisser
Samstag, 17.06.2023
Nach einem reichhaltigen Morgenessen auf der Terrasse des Hotels verliessen wir die Unterkunft und bestiegen den Zug nach Sion. Der Spaziergang durch die Altstadt von Sion führte uns zum Startpunkt der heutigen Wanderung auf dem Rebenhöheweg nach St. Léonard. Der Aufstieg auf die Höhe der ‘Bisse de Clavau’ kostete die ersten Schweisstropfen. Alsdann ging es gemütlicher der Suone entlang zum Ziel. Wir wanderten am rechten Talhang der Rhone ostwärts. Zu unserer Linken eindrückliche und hohe Trockensteinmauern, an deren Fuss die Bisse fliesst und zu unserer Rechten teilweise steil abfallende Rebberge. Gelegentlich ist der Weg durch Hecken beschattet. Wir passierten einige Gebäude, wo Degustationen möglich wären, so sie offen hätten, offenbar begann die Touristensaison erst am Sonntag. Oberhalb von St. Léonard, wo die Lienne den Hügelzug quert, erwartete uns ein steiler Abstieg. Im Dorf waren einige Restaurants offen, wo wir Durst und Hunger stillen konnten. Um 14:30 h erhielten wir Einlass zu einer Bootsfahrt auf dem grössten, natürlichen unterirdischen See Europas, der aus der Alpenfaltung entstanden ist, mit Wänden aus Marmor und Schiefer und einer Decke aus Gips. Durch ein Erdbeben im Jahre 1946 hatte sich Wasserspiegel abgesenkt, so dass der See 1949 den Besuchern zugänglich gemacht werden konnte. Eindrücklich ist die Grösse des Sees und das klare kühle Wasser.
Nach einem gemeinsamen Umtrunk in St. Léonard bestiegen wir den gut besetzten Zug nach Winterthur. Leider hat der Ausfall der Klimaanlage, die Abkühlung bei der Bootsfahrt wettgemacht.
Herzlichen Dank dem Organisator für die gelungene Reise.
Herber Weber